Ein gut aufgebautes Ton-Studio ist mehr als nur eine Ansammlung von Geräten. Es geht um akustische Balance, klare Signalwege und ergonomische Arbeitsabläufe. Im Folgenden skizzieren wir die typischen Eckpfeiler eines modernen Ton-Studios – vom Raum bis zur Software.
Raumakustik und Studio-Layout

Die Raumwahl sollte so erfolgen, dass der Raum sich nicht selbst schallt, sondern eine kontrollierte Nachhallzeit bietet – weder zu trocken noch zu hallig. Es empfiehlt sich eine räumliche Trennung der Bereiche, etwa Regie/Control Room, Aufnahmeraum und ggf. ein separates Abhörfeld.
Zur Schallabsorption verwenden Sie diffusions- und absorbierende Materialien wie Diffusoren, Schaumstoffe und Bassfallen in den Ecken; das Ziel ist eine gleichmäßige Frequenzabbildung. Bei der Planung sollten Klangfenster und Symmetrie berücksichtigt werden, damit der Monitoring-Bereich eine gleichmäßige Abstrahlung bietet. Oft wird eine vierwandige, symmetrische Anordnung mit einem stabilen Schreibtisch und Studio-Monitoren in optimaler Höhe gewählt.
Für die Schalldämmung sind Massivbau, Doppelwände, Türdichtungen und schallhemmende Fenster sinnvoll; Luftschleusen sollten vermieden werden, da sie Fehlerquellen verursachen können.
Monitoring und Mischplatz

Studiomonitore sollten in der passenden Größe gewählt werden, abhängig vom Raum, und in der Regel auf Stative oder geeigneten Möbeln mittig zum Hörplatz montiert sein. Die Abhöre erfolgt idealerweise mit einer akustischen Kalibrierung über Raumkorrektur oder analoge/digitale DSP-Lösungen, um eine realistische Wiedergabe sicherzustellen.
Je nach Workflow kommt ein Mischpult oder ein digitales Audio-Interface mit einer passenden Anzahl an Eingängen zum Einsatz. Die DAW-Workstation erfordert einen leistungsstarken Computer mit ausreichend RAM, schnellem Speicher, kompatiblen Audio-Interfaces, Plugins und regelmäßigen Backups. Ein Kopfhörer-Portal ermöglicht offenes oder abgeschirmtes Abhören für spontane Änderungen und Detailarbeit.
Aufnahme-Setup und Mikrofone

Für Gesang und andere Gesangsspassagen eignen sich Großmembran-Kondensatormikrofone, während dynamische Mikrofone bei lauten Quellen sinnvoll sind und Kleinmembran-Mikrofone sich gut für Percussion oder Overheads eignen. Man sollte Mikrofonzonen klar definieren und auf eine korrekte Platzierung achten, um gleiche Distanz und minimale Raumreflexionen sicherzustellen.
Stative und Shock Mounts sorgen für Stabilität und minimieren mechanische Störgeräusche.
Aufnahme- und Signalwege

Das Audio-Front-End umfasst Vorverstärker, AD/DA-Wandlung und ein latencyarmes Interface. Eine Patchbay ermöglicht flexible Signalein- und -ausgänge und reduziert Kabelsalat. Beim Monitoring-Weg sollte klar sein, ob Direct Monitoring oder Software-M Monitoring genutzt wird, um Feedback zu vermeiden.
Falls Outboard-Gear wie Kompressoren, Equalizer oder Pultec-ähnliche Module verwendet werden, sollten diese sauber in den Signalweg integriert werden. Ein durchdachtes Kabelmanagement mit Farbcodierung und regelmäßigen Überprüfungen ist ebenfalls sinnvoll.
Software, Plugins und Workflows
Die DAW Ihrer Wahl kann Ableton Live, Pro Tools, Logic Pro, Cubase oder Reaper sein, je nach Präferenz. Plugins wie Kompressoren, Limiters, EQs, Reverbs, Modulationen und Saturation kommen regelmäßig zum Einsatz, oft auch spezialisierte Tools für Raumkorrektur. Es empfiehlt sich die Erstellung von Template-Workflows für unterschiedliche Sessions (Gesang, Instrumental, Postproduktion). Eine robuste Backup-Strategie sollte lokale Backups, Cloud-Sicherung und eine Versionierung der Sessions umfassen.

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